Mandala – finde deine Mitte.

by Xupiter

Die meisten von uns haben im Laufe ihrer Kindheit schon das eine oder andere Mandala ausgemalt und auch wenn es uns damals nicht bewusst war, hatten wir hier zum ersten Mal Kontakt mit einer Meditations- bzw. Achtsamkeitsübung. Alles über den Ursprung von Mandalas und was der Begründer der analytischen Psychologie Carl Gustav Jung (1875-1961) mit den Zeichnungen zu tun hat, erfährst du hier!

Der zunehmende Leistungsdruck, der Stress, die aktuelle Pandemie und eine Welt, die schnelllebiger nicht sein könnte, setzen vielen Menschen zu. Der Schrei nach Entschleunigung ist nicht zu überhören und vermutlich finden deshalb immer mehr Erwachsene gefallen an den unterschiedlichsten Achtsamkeitsübungen. Das Ausmalen von Mandalas ist eine dieser Übungen und erfreut sich zunehmender Beliebtheit.

Doch was bedeutet Mandala eigentlich und wo liegt der Ursprung? #origins

Der Begriff „Mandala“ stammt aus dem indischen Sanskrit und bedeutet soviel wie „Kreis“ oder „vom Zentrum ausgehend“. Die ersten Motive von Mandalas wurden auf Felsen entdeckt, vermutlich entstanden sie vor 25 000 bis 30 000 Jahren. Doch die Entstehungszeit genau zu bestimmen ist beinahe unmöglich. Nach Europa gelangten die Darstellungen jedenfalls schon im Mittelalter. Dieser Einfluss ist auch heute noch mehr als deutlich zu sehen. Wenn ihr das nächste Mal an einer gotischen Kirche vorbeikommt, achtet auf die runden Fenster. Diese werden auch „Fensterrosen“ genannt und sind im Prinzip nichts anderes als Mandalas aus Stein und Glas.

Warum gestaltet man Mandalas?

Das Zeichnen von Mandalas ist natürlich sehr aufwendig und erfordert deutlich mehr Mühe, als das reine Ausmalen. Doch auch das Gestalten der Kunstwerke birgt viele positive Effekte für unseren Geist und Körper. Bei den tibetischen Mönchen ist das Entwerfen von Mandalas ein wesentlicher Bestandteil ihres Daseins. Es fördert die Konzentration, ist meditativ und gibt ihnen die Möglichkeit sich kreativ auszuleben. Der Schaffensprozess kann mehrere Tage oder sogar Monate dauern. Wer jetzt denkt, dass die vollendeten Werke einen Platz in irgendeiner besonderen Galerie im Kloster bekommen, – der/die irrt. Tatsächlich ist es Teil der Übung nach der Fertigstellung des Mandalas, dieses zu zerstören. Als eine Art Symbol für die uns allumgebende Vergänglichkeit und es lehrt die Mönche sich nicht an materielle Dinge zu binden. 

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C. G. Jung und Mandalas:

Die positive Auswirkung von Mandalas erkannte auch der Psychologe C.G. Jung. Für ihn hatten die „heiligen geometrischen Zeichnungen“ eine heilsame Wirkung auf unsere Psyche und unser Unterbewusstsein. Deshalb nutze er im Zuge seiner Therapiesitzungen nicht selten Mandalas. PatientInnen sollten dadurch eine neue Sichtweise bzw. Bewusstseinsebene erlangen und sich so von ihren unterdrückten Ängsten befreien.

„Erst als ich die Mandalas zu malen anfing, sah ich, dass alles, alle Wege, die ich ging, und alle Schritte, die ich tat, wieder zu einem Punkte zurückführten, nämlich zur Mitte. Es wurde mir immer deutlicher: das Mandala ist das Zentrum. Es ist der Ausdruck für alle Wege. Es ist der Weg zur Mitte, zur Individuation.“ – Carl Gustav Jung (1875-1961, Schweiz)

Mandalas ausmalen als wöchentliche Achtsamkeitsübung!

Ich persönlich, versuche mir 1x in der Woche die Zeit zu nehmen, um ein solches Mandala aus meinem Buch „Die schönsten Mandalas zum Entspannen“ auszumalen. Ich suche mir dann ein ruhiges Plätzchen, setzte meine Kopfhörer auf, lege meine „Moon Bazaar🌙 – Mandalalalala🌸“ -Playlist (findest du unten am Ende des Beitrags) ein und beginne mit den unterschiedlichsten Farben mein individuelles Mandala zu gestalten.

Wenn ich ganz verrückt bin, zeichne ich sogar noch zusätzliche eigene Muster in die Mandalas. #xupigoeswild­ 🤪 😂

Ich male dann, solange es mir Spaß macht und bis ich das Gefühl habe, meiner eignen Mitte näher zu sein. Genauso wie die Farben, die sich nach und nach dem Zentrum nähern. 

Wenn ich die gesamten Mandalas in meinem Buch ausgemalt habe, möchte ich es den tibetischen Mönchen gleichtun und sie zerstören. Denn das schafft schließlich auch Platz für Neues, nicht wahr?

Für immer dein,

Xupiter


Wissenswertes:

Beim Ausmalen von Mandalas gilt: Wer von außen nach innen malt, sucht Ruhe und möchte „In-sich-gehen“. Wird jedoch von innen nach außen gemalt, so öffnet man sich seiner Umwelt und schöpft neue Kraft.

Ich kann diese Übung sehr empfehlen. Du wirst sehen, wie schnell du zur Ruhe kommst und deine innere Mitte wiederfindest. Probiere es doch einfach aus!

Zum Buch:

Die schönsten Mandalas zum Entspannen“ ist im Arena Verlag erschienen und bei Thalia erhältlich. Einfach hier klicken

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