Der Ruf

by Xupiter

Ich habe gerufen, hast du es gehört?

Wie der  Mond, dessen Licht den weißen Alpenstern erblühen lässt.

Wie der Lavendel, dessen Duft meilenweit die Hummel anlockt.

Ich habe gewünscht, hast du es gespürt?

Wie der Maler, der sein Bild bereits sehen kann, noch bevor es auf seiner Leinwand existiert. 

Wie die Musikerin, die eine Komposition in ihrem Kopf hört, obwohl nichts davon auf dem Notenblatt niedergeschrieben steht.

Ich habe gekämpft, hast du es bemerkt?

Wie kaltes, klares Wasser, das sich seinen Weg durch das felsige Gebirge bahnt. 

Wie Eis, das sich ausbreitet und schließlich alles bedeckt. 

Still — im Sonnenlicht glitzernd. 

Stehst du nun also vor mir, weil ich dich gerufen, dich mir gewünscht und für dich gekämpft habe? 

Du lächelst mich an und fragst:

„Warst es nicht du, der meinem Ruf gefolgt ist?“

Für immer dein,

Xupiter

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